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Zungenschrittmacher schenkt OSA-Patient neues Leben

Mar­kus Däp­pen, 54 Jah­re alt, aus dem Kan­ton Aar­gau, lebt seit vier Jah­ren mit ei­nem so­ge­nann­ten Zun­gen­schritt­ma­cher (Hy­po­glos­sus). Er war ei­ner der ers­ten Pa­ti­en­ten, der sich das klei­ne Ge­rät zur Be­hand­lung sei­ner ob­struk­ti­ven Schlaf­apnoe im­plan­tie­ren las­sen hat. Heu­te sagt er: «Ohne den Zun­gen­schritt­ma­cher ist der gan­ze Tag im Ei­mer»

Bereits mit Mitte 30 machten sich die ersten Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) bei Markus Däppen bemerkbar: Er kämpfte mit ständiger Müdigkeit und Kraftlosigkeit. «Ich konnte immer und überall schlafen, sobald ich mich hinsetzte und zur Ruhe kam», erinnert sich der gelernte Karosseriespengler.

Atemstillstand im Schlaf

Doch viel beunruhigender waren die Atemaussetzer: Eines Nachts schüttelte meine Frau mich aufgeregt wach und sagte: «Du schnaufst nicht mehr!›». Zunächst konnte Markus Däppen das gar nicht glauben, da er selbst von den Atemstillständen und dem nach Luft ringen nichts mitbekam. Ein Besuch im Schlaflabor der Klinik für Schlafmedizin (KSM) Bad Zurzach zeigte, dass er unter OSA leidet.

Weil die CPAP-Therapie (Überdruckbeatmungstherapie) bei ihm nicht den gewünschten Erfolg brachte, war Markus Däppen sofort offen für die neue Inspire Therapie. «Die Maske schränkte meine Lebensqualität total ein: Ich hatte Platzangst, ich schlief nur sehr unruhig damit und ich hatte morgens immer ein Kratzen im Hals», erinnert sich Markus Däppen.

Der sogenannte Zungenschrittmacher passt sich der natürlichen Atemfrequenz an und sendet sanfte elektrische Impulse an den Zungenmuskel. Diese verhindern, dass die Zunge während dem Schlafen nach hinten rutscht und den Atemweg blockiert. Das Implantat wird vor dem Schlafengehen mit einer Fernbedienung einfach per Knopfdruck aktiviert.

Zusammenarbeit KSM und Kantonsspital Baselland

Für das Einsetzen des Implantats war ein micro-chirurgischer Eingriff im Kantonsspital Baselland notwendig. Chefarzt der KSM Klinik für Schlafmedizin Bad Zurzach und Airport Zürich , Dr. Jens G. Acker, schätzt die Zusammenarbeit mit dem HNO-Team am KSBL sehr: „Prof. Dr. Kurt Tschopp verfügt auf diesem Gebiet über die meiste Erfahrung in der Schweiz“.

Es stellte sich heraus, dass Markus Däppen ein idealer Kandidat für den Zungenschrittmacher ist. «Das System wird über drei kleine Zugänge am Hals und am Brustkorb platziert. Die meisten Patienten sind innerhalb weniger Wochen vollständig genesen», erklärt Prof. Dr. Kurt Tschopp.

Atemaussetzer verschwunden – Lebensenergie zurück

Mittlerweile lebt Markus Däppen seit vier Jahren mit der Inspire Therapie, «Die Atemaussetzer und die Müdigkeit am Tag sind verschwunden. Anstatt nach der Arbeit zu schlafen, kann ich endlich wieder die Zeit mit meiner Frau geniessen. Ich bin sehr zufrieden, denn endlich habe ich meine Lebensenergie wieder zurück!»

Die ganze Geschichte von Markus Däppen gibt es hier als Video zum anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=nH9yrdiWnJs

 

Schlafklinik Redakteur
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